Kleinkariert muss nicht spießig sein

Kleinkariert muss nicht spießig sein

Kleinkarierte Menschen gelten als zugeknöpft und spießig. Dabei ist das modische Pendant, das Karomuster, heutzutage eher das Gegenteil von spießig. Karos können groß oder klein sein, dezent oder bunt und verzieren zum Beispiel Sakkos, Hosen oder komplette Anzüge. In jedem Fall sind sie ein Blickfang, welchen man gekonnt einsetzen kann und dessen Wirkung auch immer von der Kombination mit anderen Kleidungsstücken und Accessoires bestimmt wird.

Von den Highlands in die Tiefebenen    

Seine Ursprünge hat das Karomuster in dem gewebten Tartan-Muster schottischer Kilts, gilt somit als eines der ältesten Muster der Herrenmode. Bekanntermaßen drückten die verschiedenen Tartans da zunächst die regionale Herkunft und später die Clan-Zugehörigkeit des Trägers aus. Von den Kilts wanderte das Karo im Laufe der Zeit auf andere Teile der Garderobe über – speziell auf Sakkos und Jacketts des britischen Adels. Wie so häufig, wurde die Mode der privilegierten Oberschicht über die Jahre auch von der ‚einfachen’ Bevölkerung in ihre Freizeitgarderobe übernommen. Britische Modehäuser etablierten das Karo-Muster immer weiter zum Fashion-Statement. Zwischenzeitlich waren schwarz-rote Karomuster das Erkennungszeichen der Grunge-Bewegung. Heutzutage wird es mitunter als typische Zeichnung der Holzfällerhemden und Erkennungszeichen von Maschinenbaustudenten verstanden. Karomuster sind nie wirklich ‘in’ – aber eben auch nie ‘out’! Und das ist letztlich das, was sie zum Klassiker macht.    

Kleinkariert muss nicht spießig sein

Das Karo-Muster der Gegenwart ist, besonders dann, wenn es einen kompletten Anzug ziert, irgendwo zwischen traditioneller Reminiszenz und Exzentrik angesiedelt. Über die Wirkung des Musters entscheiden zunächst die Größe der Karos, aber auch die Farbgebung des Grundtons und die der Linien. Große Karos auf blauem Stoff wirken beispielsweise wesentlich legerer und jugendlicher als kleinere Karomuster. Dezente Farbtöne wie Beige oder Grau gewähren darüber hinaus ebenfalls eine eher klassische Wirkung.

Ausgefallener Schuh zu ausgefallenem Muster

In welcher Ausführung das Muster auch gewählt wird, es bleibt tendenziell eher auffällig und verträgt daher auch einen etwas verspielteren Schuh als Partner. Gerade Modelle wie der Doppel-Monkstrap, welche zwar einen klassischen Schnitt haben, aber dank der auffälligen Schnallen zum ausgefallenen Accessoire werden, eignen sich als Partner für einen Karo bemusterten Anzug. Wenn das Muster der Hose oder des Anzugs jedoch besonders hervorsticht, sollte sich der Schuh lieber etwas in Zurückhaltung üben. Dann empfehlen sich farblich auf das Outfit abgestimmte Modelle, mit wenigen Verzierungen, damit das Gesamt-Outfit nicht zu unruhig wirkt.   

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