Wer selbst bei schlechten Witterungsverhältnissen nicht auf seine Business-Schuhe verzichten mag und sie trotzdem nicht dem Straßenschmutz, Nässe oder sogar Streusalz aussetzen will, muss nicht zwangsweise ein Paar Wechselschuhe bei sich tragen. Wir stellen eine komfortable und zugleich modische Lösung vor: die Galosche.
Sobald die nasskalte Jahreszeit angebrochen ist, sehen sich viele Schuhliebhaber tagtäglich mit folgendem Szenario konfrontiert: Noch am Vorabend hat man sein Schuhwerk auf Hochglanz poliert, doch schon im Büro weisen die Schuhe erste Dreckspritzer oder gar Kratzer auf, im Winter zeichnen sich mitunter unschöne Schneeränder ab. Galoschen, jene pantoffelähnlichen Überziehschuhe, schützen die eigenen Schuhe nicht nur vor dem gewöhnlichen Straßenschmutz, sondern polieren das Oberleder obendrein beim Gehen.
Vom Glanz & Glorie der Galoschen
Nun könnte man meinen, die Galosche sei eine moderne Errungenschaft, doch damit weit gefehlt. Bereits im Mittelalter nutzte vor allem die städtische Bevölkerung sogenannte Trippen, um ihre Schuhe vor Dreck und Nässe zu schützen. Jene Unterschuhe aus Holz, Leder oder auch Kork – die Vorläufer unserer heutigen Galoschen – wurden mithilfe eines Lederriemens am Schuh fixiert und brachten ihre Träger halbwegs trockenen Fußes durch das Goldene Zeitalter, welches kaum für seine ausgebauten Gehwege in die Geschichte einging. Im Laufe der Zeit wurde das frühe Konstrukt der Galosche weiterentwickelt und brachte unter anderem ein Pendant aus Metall ans Licht, die sogenannten Patten. Im Frankreich des ausgehenden 17. Jahrhunderts schwor man dagegen auf die Gamasche, ein aus Leder oder auch aus Tuchstoffen gefertigter Schuh- beziehungsweise Kleiderschutz, welcher im 18. Jahrhundert hauptsächlich beim Militär verwendet wurde. Die Gamasche konnte geschnürt, geknöpft oder auch gewickelt sein und wurde bevorzugt mit knöchellangen Hosen getragen.
Gleichwohl erwiesen sich die Überschuhe auch im zivilen Bereich als überaus praktisch und wurden erst beim Betreten des Hauses angezogen. So schickte es sich als Besucher keineswegs, seine Aufwartungen allein auf Strümpfen zu machen. In Ermangelung von gepflasterten Gehwegen hätte die Gastfreundschaft ebenso so stark gelitten, hätte man sich mit den gewöhnlichen Straßenschuhen zum Dinner niedergelassen. Die gängigen Schuhüberzieher ließen sich leicht überstreifen und beim Abschied ebenso leichter Hand wieder ausziehen. In hochherrschaftlichen Häusern war es mitunter sogar Gang und Gäbe, die Galoschen gern gesehener Gäste bis zum nächsten Besuch aufzubewahren. Um Verwechslungen auszuschließen, schrieben die Gentlemen einfach ihre Initialen in die Überschuhe.
Die Renaissance der Galosche
Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts galt die Galosche als modisches Accessoire und war ähnlich dem Regenschirm und -mantel ein fester Bestandteil der traditionellen Herrengarderobe. Der einzige Nachteil: Auch jene Überschuhe bestanden in der Regel aus Leder. Ihre Träger konnten sich daher nur wenig Schutz vor Nässe erhoffen noch boten die zusätzlichen Überschuhe einen sicheren Halt auf vereistem Untergrund. Erst um 1830 schwappten erste Overshoes aus Rohgummi in den US-amerikanischen Schuhmarkt und fanden mit der Entdeckung des Vulkanisationsverfahrens auch auf dem europäischen Festland ihren Durchbruch.
Noch heute bestehen hochwertige Galoschen aus Naturkautschuk und schließen sich eng um ihre Unterschuhe, um diese vor Nässe und anderen Verschmutzungen zu schützen. Der Vorteil: Das Material lässt sich beliebig weiten und gestattet seinen Besitzern jederzeit einen bequemen Ein- und Ausstieg. Darüber hinaus ermöglichen Galoschen eine bessere Bodenhaftung auf rutschigem Untergrund und verhindern ein Wegrutschen in der nasskalten Jahreszeit. Selbstverständlich darf diese innovative Erfindung auch in unserer Schuhpflege-Kollektion nicht fehlen.
Neben klassischen Galoschen in gedeckten Farben finden modebewusste Gentlemen auch Exemplare in modernen Farben wie Orange oder Blau. Bereits seit Jahren vertrauen wir in puncto Überziehschuhe auf den Designer John Ringdal der norwegischen Firma Swims. Ringdal vertreibt mit seinen farbenfrohen Schuhüberziehern nicht nur die herbstliche Tristesse, sondern garantiert durch das High-Tech-Innenfutter auch einen wunderbaren Nebeneffekt: Die Schuhe werden in den Galoschen beim Tragen poliert!