Behind the Scenes: Unser Schuhpflegeseminar

Behind the Scenes: Unser Schuhpflegeseminar

Unser monatlich stattfindendes Pflegeseminar ist mittlerweile ein deutschlandweites Event, bei denen interessierte Schuh-Fans ihre dreckigen Schuhe mitbringen und sie sauber wieder mit nach Hause nehmen. Aber das passiert natürlich nicht von selbst. Wir haben eine unserer Redakteurinnen zu unserem letzten Schuhpflegeseminar in Berlin geschickt und sie selbst einmal Hand anlegen lassen. 

Erstmal ein Glas Sekt

Der Abend beginnt in lockerer Runde, mit einem Glas Sekt. Das Ladengeschäft in der Berliner Ackerstraße wird für das Pflegeseminar exklusiv ab 19 Uhr geschlossen, sodass die Teilnehmer unter sich sind. Die Gäste nehmen auf Hockern und Bänken Platz und dann bricht eine kurze Vorstellungsrunde das erste Eis zwischen den bis dato noch unbekannten Schuhliebhabern. Man ist beim vertraulichen Du und je weiter sich der Kreis schließt, umso offener und entspannter sind selbst die noch etwas skeptischen Teilnehmer. Interessante Erkenntnis: Offenbar sind meist die Herren des Hauses diejenigen, die fürs Schuheputzen zuständig sind, so zumindest der Grundtenor dieser Runde.

Nach der Vorstellung folgt zunächst eine kleine Einführung in die Welt von Shoepassion, zum Aufbau edler Lederschuhe und ein Überblick über die bekanntesten Lederarten. Dabei zeigen sich die ersten Kenner. Manch ein Teilnehmer erkennt bereits Straußen- und Rochenleder, auch die Unterscheidung von Wild- und Rauleder scheint für einige ein Kinderspiel. Der Unterschied zwischen Ziegen- und Kuhfell fällt da schon deutlich schwerer. Das Leder vom Bein eines Strauss’ hat hingegen tatsächlich so noch niemand gesehen. 

Trotz Sekt und spannender Themen merkt man, wie es einigen der anwesenden Herren bereits unter den Nägeln brennt und so begibt sich die Gesellschaft vom Ladengeschäft zwei Etagen höher in den firmeneigenen Meetingraum. Dort zieht zunächst eine große Glasfront mit Blick auf die angrenzende Ackerhalle den Blick auf sich, bevor man an der langen »Pflegetafel« Platz nimmt. Auf dieser kündigen bereits Schuh-Pomaden, Bürsten und allerlei andere Pflegeutensilien das folgende Spektakel an, bei dem Schuhspanner als Dekoration und Anschauungsobjekt fungieren. Fürs leibliche Wohl stehen zudem kleine Knabbereien und Wein bereit.   

Benzin-Flecken, Alkoholreste und Schlamm

An dieser Stelle setzt üblicherweise eine PowerPoint-Präsentation ein, mithilfe welcher die einzelnen Schritte der Schuhpflege genauer erklärt werden. Da an diesem Abend jedoch leider die Technik streikt, muss unser sympathischer Seminarleiter kurzerhand improvisieren und die Feinheiten der Schuhpflege am Objekt selbst erklären. Das tut jedoch der Stimmung keinen Abbruch und sobald alle Teilnehmer ihre mitgebrachten Schuhe auf den Tisch gestellt haben, wie gewünscht vollkommen ungeputzt, wird erst einmal verglichen, wessen Schuhe am schlimmsten aussehen.

Behind the Scenes: Unser Schuhpflegeseminar

Ein Herr hat beispielsweise beim Tanken einen Tropfen Benzin auf seinen Desert Boot aus Velours-Leder bekommen und wurde danach auch noch von starkem Regen überrascht. Ein anderer hat seinen Half-Brogue Oxford ein Mal zu oft in der Disko angezogen und präsentiert eine durch Alkohol und Pfennigabsätze stark in Mitleidenschaft gezogene Schuhspitze. Die mit Mühe gerade noch so als Boots auszumachenden Schuhe eines weiteren Teilnehmers sehen dagegen aus, als hätte er in ihnen bei Gewitter seinen Garten umgegraben.

Aber für alle Probleme gibt es im Schuhpflegeseminar eine Lösung!  

Mit Radierer und Pomade gegen verdreckte Schuhe 

Und so wird radiert, gewaschen und geschrubbt. Den ganz schwierigen Fällen nimmt sich der Seminarleiter an, alle anderen müssen selbst ran. Zunächst werden die Schuhe entstaubt. Danach folgt eine Behandlung mit Burgol Pomade, wobei ein jeder versucht, die richtige Menge zu erwischen und herauszufinden, ob man mit einem der ausliegenden Pinsel oder doch mit einem Tuch besser hantieren kann. Die Wartezeit, bis die Pomade eingezogen ist, wird mit einer weiteren Runde Wein überbrückt. Dann folgt der erste Einsatz der Polierbürste.

Es wird über Bürstenstärken, Haarlängen und Farben diskutiert und wie schon bei den Pomaden immer wieder hin- und hergetauscht. Jetzt folgt die zweite Schicht Pflege, ein Burgol-Wachs, welches dem Schuh seinen ursprünglichen Glanz zurückgeben soll. Besonders begehrt ist Schwarz, da teilen sich schon mal drei Teilnehmer eine Dose Wachs. Die Herren mit braunen Schuhen haben wiederum das Problem, den richtigen der drei verschiedenen Brauntöne für ihre Schuhe zu ermitteln. Nachdem diese Hürde letztlich auch gemeistert ist, folgt zur Belohnung noch eine Runde Wein, bevor es noch mal richtig ans Eingemachte geht. Die finale Polierrunde.

Behind the Scenes: Unser Schuhpflegeseminar

Leicht soll man mit der Bürste über den Schuh fliegen, aber dabei möglichst flink sein. Und ausdauernd. Die Damen der Runde geben sich daher relativ schnell mit dem Ergebnis zufrieden, während die Herren einen größeren Ehrgeiz beweisen. Vielleicht erklärt sich hier, wieso die Männer Zuhause für die Schuhpflege zuständig sind?

Während die Teilnehmer noch polieren – oder doch schon wieder zum Wein übergegangen sind – wird das Opfer des Diskounfalls besonders veredelt. Zur Verwunderung aller lassen sich die Rückstände der Misere mit einem Radierer entfernen und nach ausreichender Pflege sieht der Schuh beinahe wieder wie neu aus. Aber da das Ergebnis fast ein bisschen zu langweilig ist, erhält die Schuhspitze ein von Hand aufgetragenes Finish, welches dem Leder einen Hauch von Vintage verleiht. Diese Veredelung nennt man deswegen auch Antik-Finish und sie kann sich durchaus sehen lassen. Nichts erinnert mehr an verschüttete Drinks und zertanzte Schuhe.   

Zum Abschluss zaubert der Seminarleiter noch ein unscheinbares Fläschchen aus der Tasche, welches für großes Interesse sorgt. Von Rahmenfarbe haben die wenigsten je gehört und alle sind ganz erpicht darauf, sie selbst einmal auszuprobieren. Man könnte sagen, es ist der schwarze Edding für den fortgeschrittenen Schuhputzer. Im Handumdrehen werden kleine Fehler unsichtbar und der Schuhrahmen erstrahlt in neuem oder besser altem Glanz.

Behind the Scenes: Unser Schuhpflegeseminar
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Am Ende noch ein Foto der Ergebnisse, ein letztes Schlückchen Wein und dann dürfen sich die Teilnehmer noch ein wenig im Laden umschauen und nach Lust und Laune shoppen. 

Unser Fazit: Wer auch immer bei Ihnen Zuhause fürs Schuheputzen zuständig ist, schenken Sie ihm oder ihr doch einmal einen Gutschein für eines unserer Pflegeseminare, oder kommen Sie einfach selbst! Wir treten den Beweis an, dass ein Schuh nicht etwa verloren ist, nur weil er ein wenig mitgenommen aussieht.

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