Über Jahrzehnte hinweg galten Rauleder-Schuhe als reine Freizeitbegleiter, da sie wesentlich sportiver und legerer anmuten als solche aus Glattleder. Mittlerweile hat sich diese Auffassung etwas gelockert und man findet neben Slippern und Sneakern auch klassische Halbschuhe und Winterstiefel aus Velours oder Nubuk. Reicht in der trockenen Saison das Ausbürsten mit einer Raulederbürste für die Pflege in den meisten Fällen völlig aus, stellt sich im Herbst und Winter häufig die Frage nach der Imprägnierung dieser besonderen Lederart.
Rauleder richtig imprägnieren
Bei der Imprägnierung von Glattledern raten wir generell von Sprays ab. Bei Rauledern haben diese jedoch eine gewisse Daseinsberechtigung. Rauleder nehmen naturgemäß stärker Feuchtigkeit und Nässe auf als andere Leder, wobei Velours tendenziell schneller durchweicht als Nubuk.
Neben der Hydrophobie ist es bei der Pflege von Rauledern gleichsam Ziel, die Geschmeidigkeit des Leders zu erhalten. Creme und Wachs sind in diesem Fall denkbar ungeeignete Partner, da sie den Flor verkleben. Das Ergebnis ist ein speckiges Oberleder. Gute Pflegemittel für Rauleder sind häufig Pflege- und Imprägniermittel in einem. Das ergibt durchaus Sinn, wenn man bedenkt, dass Raulederschuhe in den weniger humiden Monaten kaum gepflegt werden müssen, da die eingangs erwähnte Raulederbürste bereits Werkzeug genug ist.
Letztlich bleibt einem die Wahl zwischen Gels und Sprays. Sprays erreichen allerdings nur die Oberfläche und sind tatsächlich nur zur Imprägnierung geeignet. Flüssige Imprägniermittel wie Gele oder Schäume dringen dank ihrer wässrigen Konsistenz tiefer in das Leder ein. Daher haben sie auch, anders als Sprays, eine zusätzliche Pflegefunktion und sind alles in allem die bessere Lösung.